So entstand unser Store in München

Wie eröffnet man ein Ladengeschäft mitten in einer Pandemie, ohne Erfahrung und ohne nennenswertes Budget? Am besten gar nicht! Wir haben es trotzdem getan und sind heute sehr stolz auf das Ergebnis.

Es dürfte irgendwann im Spätsommer 2020 gewesen sein, als wir bei ein paar Bier zu dem Entschluss kamen, unseren Onlineshop BandWerk um einen lokalen Store zu ergänzen. Direkt ums Eck unserer Werkstatt in der Münchner Blütenstraße war eine kleine Gewerbeimmobilie frei geworden, da mussten wir einfach zuschlagen.

Rückwirkend betrachtet war das natürlich sehr naiv, man könnte aber auch sagen abenteuerlustig und impulsiv. Tatsächlich entstehen viele unsere Ideen mit der Devise „einfach mal machen und schauen, was passiert“ und ohne diese Grundeinstellung wären wir heute wahrscheinlich nicht da, wo wir sind.


Interieurdesign?

Da standen wir also einige Wochen später mit unterschriebenem Mietvertrag in einem 40 Quadratmeter großen Raum mit Linoleumboden und dreckigen Wänden.

Keiner von uns hatte jegliche Erfahrung mit Retail-Design und ein professioneller Innenarchitekt lag weit jenseits unseres knappen Budgets. Wir mussten also kreativ werden.

Natürlich sollte der Laden cool werden; jung und hochwertig: etwa eine Mischung aus Apple und Aesop-Store. Die knappe Fläche musste effizient genutzt werden, damit wir unser komplettes Produktportfolio ausstellen können, gleichzeitig sollte jedes Produkt genug Platz haben, um für sich selbst stehen zu können. Auf gar keinen Fall sollte der Store vollgestopft wirken.

Die ersten Ideen entstanden standesgemäß mit Kugelschreiber auf einem Blatt Papier.

So sollte der Laden also aussehen. Ein repräsentativer Tisch in der Mitte für unsere Armbänder und kleine Paneele für unsere iPhone-Hüllen und weitere Produkte an der Wand.

Erste Schritte

Es gab also schon mal einen Ansatz, doch bevor wir mit der richtigen Inneneinrichtung beginnen konnten, musste erstmal die Basis stimmen.

Ein ordentlicher Boden und Fußleisten wurden verlegt und alle Wände gestrichen – von uns selbst. Nach Feierabend und am Wochenende schlugen wir uns die Nächte im Store um die Ohren. Sechs Wochen hatten wir für den Umbau insgesamt eingeplant.

Die Ausstattung

Langsam konnte es also an die Ausstattung gehen. Es erübrigt sich mittlerweile zu erwähnen, dass die natürlich auch möglichst günstig und trotzdem ansehnlich sein sollte.

Ob wir einen massiven Holztisch selbst schreinern können? Wie immer lautete die Devise: „Einfach mal ausprobieren“. Zugute kam uns hier das Blox-System von Bauhaus, welches den Aufbau von Holzmöbeln mithilfe verschiedener Schablonen und Verbindungsteile (relativ) idiotensicher gestaltet.


Vincent (Co-Gründer)

„Die Skizzen für die meisten Möbel entstanden zunächst als einfaches CAD-Modell in TinkerCAD, anschließend stand eine Fahrt in den Baumarkt auf dem Plan und es konnte losgehen.“

Vincent (Co-Gründer)

„Die Skizzen für die meisten Möbel entstanden zunächst als einfaches CAD-Modell in TinkerCAD, anschließend stand eine Fahrt in den Baumarkt auf dem Plan und es konnte losgehen.“


„Technical Complications“

Ganz so geschmeidig, wie es hier vielleicht klingen mag, lief der Aufbau aber natürlich nicht.

Das erste Problem: Natürlich ersetzt auch das einfachste Blox-System nicht den professionellen Schreiner. Unser Tisch beispielsweise war am Ende so uneben, dass wir ihn eine Woche lang täglich mehrere Stunden schleifen mussten, um eine vernünftige Tischoberfläche zu erhalten.

Das andere Thema: Wie wir schmerzlich erfahren mussten, sollte man wahrscheinlich auch das Anbringen von Deckenheizungen lieber echten Profis überlassen.

Die Heizung musste schließlich ersetzt werden, im Boden findet man heute noch eine Macke an der Stelle, wo das Teil gelandet ist. Das Überwachungsvideo des Vorfalls sorgt heute immer noch auf Weihnachtsfeiern und Firmenpartys für Belustigung.

So sehr wie wir unsere handwerklichen Fähigkeiten zunächst überschätzt hatten, unterschätzten wir den zeitlichen Aufwand, den wir am Ende in den Laden stecken mussten.

Aus den anfangs angesetzten sechs Wochen wurden letztendlich etwa zehn. Dass wir anschließend quasi pünktlich im Dezember 2020 zum vollständigen Coronalockdown „eröffnen“ konnten, passte da ironisch gut in die etwas chaotische Gesamterfahrung.

Unseren Enthusiasmus über das fertig eingerichtete Ladengeschäft konnte dieser kleine Dämpfer aber kaum zügeln. Wir hatten in zweieinhalb Monaten voller Schweiß und viel zu langen Arbeitstagen einen wunderschönen kleinen Laden im Herzen der Münchner Maxvorstadt aufgebaut, in dem man sich wohl fühlen kann.

Egal ob Sie sich unser Produktportfolio einmal genauer ansehen oder einfach nur die epische, heizungsbedingte Schramme im frisch verlegten Laminat begutachten möchten, sind Sie jederzeit herzlich eingeladen, uns zu besuchen.

Die Öffnungszeiten und alle weiteren Infos finden Sie direkt auf unserer Store-Seite.

Wir freuen uns auf Sie!